8. internationaler award
„Movies & Stills 2009“
                            09.11.2009.-19.03.2010
                            
                          

                  1. Preis
in der Kategorie Movies (Geldpreis           in Höhe von € 3.000,--)
Xenia Lesniewski, Offenbach           für die Arbeit "Egodyston" 2009
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                  jury           comment
                  Die von der Kunststudentin Xenia Lesniewski eingereichte Arbeit  „Egodyston“ 2009 ist an
                  der Hochschule  für Gestaltung in Offenbach entstanden  und hat die Jury durch ihre starke Aussagekraft  und angesichts ihrer Mehrdeutigkeit überzeugt. Als egodyston werden in der Psychopathologie Phänomene und Symptome bezeichnet, die von einer  Person als fremd und störend erlebt werden, bzw. die als nicht integraler  Bestandteil der eigenen Person begriffen wird. In Xenia  Lesniewskis Film geht es bei der eigenen  Person um eine weibliche Figur und in einem ganz eigenen, plakativen Filmstil  und dezidierten, drastisch-deutlichen Bildern, schafft die Künstlerin  aus alten Symbolen ihre eigene Symbolik  zum Thema Weiblichkeit. 
Die Künstlerin drückt durch ihren Film auch den Wunsch nach neuen Augen aus,  die unabhängig von ihrem eigenen Gehirn „das  Selbst“ sehen können. In „Egodyston“ scheinen tatsächlich mehrere Betrachtungsweisen repräsentiert zu sein.  Die schnell wechselnden Bilder stellen verschiedene Perspektiven sowie komplexe Assoziationen dar. Das Bild der Frau und die  damit verbundene Sexualität, die in  fast allen Kulturen mit Mythen und Tabus behaftet ist, wird einem inneren und  externen Blickwinkel, untermischt mit wechselhafter Symbolik, dargestellt. Der Jury hat besonders die  expressive Farbpalette, der experimentelle Stil und die Themenbehandlung dieser originellen Arbeit gefallen.
              

                  2. Preis in der Kategorie Movies (Geldpreis in Höhe von € 2.000,--)
Naotaka Minami, New York            für die Arbeit "Reminiscence, the Place to Return" 2009
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                  jury           comment
                  Der Film „Reminiscence – the Place to Return” 2009, der von dem in Japan  geborenen Künstler Naotaka Minami eingereicht wurde, ist von der Jury mit dem zweiten  Preis prämiert worden. Die wortlose  Geschichte lebt sowohl von einer zarten, poetisch-animierten Oberfläche als  auch sehr filmisch durchdachten Bildern. In der Konzeption seines Films  behandelte Naotaka Minami ein sehr persönliches Thema, nämlich den  Abschied von seiner Großmutter und seine Abwesenheit während ihres Todes. Der Film wurde durch die Anwendung  mehrerer Programme, hauptsächlich aber  durch das 3D Programm Maya kreiert. Trotz der Benutzung eines 3D Programmes hat  der Künstler ganz bewusst eine Ästhetik japanischer Drucke, in denen es oft  weniger um die realitätsgetreue  Wiedergabe eines Objektes geht als um den Ausdruck des persönlich Empfundenen, 
und Animationen angestrebt. Die  Arbeiten des Filmproduzenten Hayao  Miyazaki und des Kinderbuch-Illustrators Makoto Sakuma dienten ihm dabei als Inspiration. Im virtuellen 3D Raum  hat Naotaka Minami 3D Objekte mit  Papiertexturen so gestaltet, dass der Film  flach aber auch sehr atmosphärisch wirkt. 
Der Handlungsablauf von „Reminiscence“  ist eher schlicht, jedoch hat der japanische Künstler mit wenigen ausdrucksvollen Gesten die emotionale Bindung  zwischen dem Jungen und der Großmutter nachfühlbar und unmissverständlich dargestellt. Darüber hinaus erzählt er uns durch die Darstellung des Vergehens der Zeit  eine universale Geschichte, die uns  als Betrachter an ein unvermeidliches Ende erinnern mag. In Naotaka  Minamis Film ist die Reise nach Hause auch ein Treffen mit der Vergangenheit  und der Endgültigkeit. Die Jury hat  besonders angesprochen, dass die Handhabung der Bilder und Handlung eine  bestimmte und rührende  Geschichte erzählt aber trotzdem viel Raum für eigene Assoziationen lässt. 
Mit dieser Arbeit absolvierte der  Künstler im Mai 2009 am Pratt Institute in Brooklyn, New York den Master of  Fine Arts in digitaler Kunst. Naotaka Minami ist derzeit als 3D Animateur und  Multimedia Designer in New York City tätig.
                  
                

                  3. Preis
in der Kategorie Movies (Geldpreis in Höhe von € 1.000,--)
Katja Baumann, Neu-Isenburg
für die Arbeit "Gisela!" 2008
                  jury           comment
                  Der  erfindungsreiche Film „Gisela“ 2008 wurde von der Designstudentin Katja  Baumann, eingereicht und ist in Photoshop entstanden - das heißt, in einem  Bildbearbeitungs-Programm, das eigentlich von Fotografen benutzt wird - seit  „Gisela“ nun aber auch als ein mögliches Programm für Filmemacher verstanden  werden kann! Der Film hat der Jury aufgrund seiner Mehrschichtigkeit gefallen,  denn durch diese kreative Nutzung einer Programmoberfläche weißt Katja Baumanns  „Gisela“ auf die Entstehungsweise animierter Filme hin und erzählt gleichzeitig  auf humorvolle Weise die Geschichte der Gisela Werler, der ersten Bankräuberin  Deutschlands. Während der  Betrachter also gewissermaßen hinter die Kulissen der digitalen Bildbearbeitung  schaut, wird das Leben der Gisela Werler lebendig, jedoch nicht nur als  Bankräuberin, sondern auch als Frau deren Geschichte und Romanze über ihre Taten und die Büßung ihrer Strafen hinausgeht. Katja Baumann zeigt darin  Historie mit viel Witz und Gefühl.  Ihre liebenswerten Collagen, die sie für ihren Film zusammengestellt hat, können aber irreführen! Denn was auf dem  Bildschirm „spielerisch“ erscheint, bedurfte der genauen Planung und wie alle  Animationen die den Betrachter begeistern, ein tiefgehendes technisches  Know-How sowie ein sehr gutes Gespür für Timing. Mit ihrem Film „Gisela“ hat Katja Baumann diese Voraussetzungen  erfolgreich gemeistert. Die Künstlerin schloss mit ihrem eingereichten Film ihr  Vordiplom an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach ab. 
                

                  1. Preis
in der Kategorie Stills (Geldpreis in Höhe von € 1.500,--)
 
Nicole Foraboschi, Erlenbach (CH)
für             die Stills aus dem Movie" RE:EDIT KOWLOON" 2005
und
Kategorie Movies - "Special Selection"
                
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                  jury           comment
                  Die in Zürich geborene und in  Erlenbach lebende Künstlerin reichte drei Stills aus dem Film „Kowloon“ 2005 ein und wurde von der Jury einstimmig  mit dem ersten Preis in der Kategorie Stills prämiert. Die Bilder stammen aus dem persönlichen Fotoarchiv der Künstlerin.  Sie sagt aus, sie wollte durch ihren Film die ausschnitthaften, eingefrorenen  Momente der Fotografie in eine neue Zeitdimension stellen und eine Umsetzung  dafür entwickeln, wie Erinnerungen funktionieren können. In ihren Stills wird die Vergänglichkeit des Bildes, und somit auch der Erinnerung, auf  eine exquisite Art und Weise prononciert. Die übereinander gelegten Fotos von der alten Starferry in  Hong Kong thematisiert das Verschwinden der Realität hinter dem fotografischen  Abbild - aber auch das Abbild löst sich am Ende auf...... Während die Gegenstandhaftigkeit der Szene aus Hong Kong  immer mehr verblasst, akzentuiert ein alles umhüllender Nebel nicht nur die Vergänglichkeit von Zeit und Ort, sondern entfärben und  verbleichen auch unsere Erinnerungen. Nicole Foraboschis Bilder  transzendieren eine Vertrautheit mit einem bestimmten Ort, in diesem Fall Hong  Kong, oder die von einer bestimmten Person abhängige Erfahrung. Der Jury hat  besonders gut gefallen, dass die Künstlerin  eine persönliche Erinnerung so abgewandelt  hat, dass sie auch für den  Betrachter zugänglich wird und  das Thema durch eine visuell ergreifende Behandlungsweise wirksam umgesetzt  hat. Nicole Foraboschi hat an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel  studiert und machte dort im Bereich Bildende Kunst /Medienkunst 2005 ihren  Abschluss.
                

                  2. Preis
in der Kategorie Stills (Geldpreis in Höhe von € 1.000,--)
 
Anne Klotzek, Pauline Karlson und Christopher Nagel, Nürnberg
für das Still aus dem Movie "Bridges and Balloons" 2009
jury           comment
Für die an der Georg-Simon-Ohm  Hochschule Nürnberg entstanden Stills der Animation „Bridges and Balloons“ 2009 sind die Künstler Pauline Karlson, Anne Klotzek und Christopher Nagel  von der Jury mit dem 2. Preis prämiert worden. Dieses Portrait einer Animationsfigur ist mit dem Ernst  und der Aufmerksamkeit fotografiert worden, wie man sie einem 'echten' Menschen  zukommen lassen würde. 'Joanna' ist eine liebevoll erschaffene Figur, die ihre  Künstlichkeit nicht verleugnet, aber Klischees vermeidet. Wir erkennen in ihr  eine Person, die den Faden der sie durchs Leben führt verloren hat. Die Künstler Pauline Karlson, Anne Klotzek und Christopher Nagel haben also ein virtuelles Portrait geschaffen, das zu  den wenigen 3D Charakteren gehört, die eine suggestive Kraft ausstrahlen und  dessen Erfahrungen wir als Betrachter nachempfinden können. Wesentlich  für dieses gelungene Portrait sind auch  die Kameraeinstellung, sowie die Flächengestaltung und Farbpalette, die zusammen eine in sich harmonische und glaubwürdige Welt darstellen. „Bridges and Balloons“ ist eine Teamarbeit, in der die verschiedenen Talente  ihrer Mitwirker aufkeimen und ein exemplarisches, attraktives Ganzes bilden. 
              

                  3. Preis
in der Kategorie Stills (Geldpreis in Höhe von € 500,--)
 
Jonas Ungar, Kassel
für das Still aus dem Movie "Die Prozedur" 2006
jury           comment
Das Still aus dem Film „Die Prozedur“ 2006, das von dem  an der Kunsthochschule Kassel studierende Jonas Ungar eingereicht worden ist,  stammt aus einer Kurzfilmtrilogie die sich mit dem Thema Mensch als Schöpfer und Vernichter befasst. Der Künstler  arbeitet mit Real- und Trickfilm und kann  bereits eine beachtliche  Filmografie aufweisen. Mit seinem Still hat Jonas Ungar die  Jury beeindruckt, denn er fasst die Erzählung seines Films zum Thema „Menschwerdung“ sehr gut in  einer einzigen Abbildung zusammen, die von ihren verschiedenen Texturen und der  Vielschichtigkeit der Bedeutung lebt. Zugleich ist dieses Still nicht nur  durch formale Elemente wie Bildkomposition und Licht-behandlung effektiv,  sondern vergegenwärtigt auch das Medium Film, da es den Menschen als lebendiges  Subjekt das jeden Moment die Augen aufschlagen wird, ergreift. In der  Inszenierung des hier prämierten Stills sind auch Jonas Ungars Erfahrungen, die er im  Bereich Bühnenbild gesammelt hat, zu erkennen: er hat Thema und Subjekt in einer sehr  überzeugenden  und expressiven szenischen Darstellung bedeutungsvoll realisiert.   
              
              

Sharon Boné, Israel
Platz 4-11 in der Kategorie Stills
und
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das 
Movie "The Albaglings" 2008

 
	            Jan Brand, Frankfurt
Platz 4-11 in der Kategorie Stills
und
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das Movie
"Rosenthal" 2009

	              Taylor Cook, Meridan USA
	              Platz 4-11 in der Kategorie Stills
	              und
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das Movie "Employee of the month" 2009

	            Markus Mai, Leipzig
                
                Platz 4-11 in der Kategorie Stills
und
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das Movie "What´s behind the windows?" 2008
              

	            Paris Mavroidis, New York, USA
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das Movie "Divers" 2008

 
	              George Smaragdis, New York, USA
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das Movie
"Srimshander" 2009
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	              Daniel Springer, Wiesbaden
Platz 4-11 in der Kategorie Stills
und
Kategorie Movies - "Special Selection"
für das Movie "Von Bob, dem Baum und dem Leben" 2007
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                  Matthias Winkelmann, Offenbach
                  
                  Kategorie Movies - "Special Selection"
                  
für das Movie
"Chaos, Kosmos, Mu!" 2009
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                Stephan Nau, Wiesbaden
                
Platz 4-11 in der Kategorie Stills
Still aus dem Movie
"ipuro-Duft ist wie Poesie" 2009

	              Deyan Parouchev und Nikola Mihov, Paris
Platz 4-11 in der Kategorie Stills
Still aus dem Movie "Human Flux" 2007

 
	            Arne Wagner, Darmstadt
Platz 4-11 in der Kategorie Stills
Still aus dem Movie
"Spielplatzliebe" 2008
                
                
    
                
    
                Alle Bildangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der Ausstellung
                



